Kapitel1

 

"Mein Kind, ... ich will doch nur gutes für dich und daher brauchst du nun mal einen Ehegatten!" , der Baron von Ireshall betrachtete sich seine Tochter, sie zählte nun schon 20 Jahre. Alice, seine Tochter, drehte sich zu ihm um und setzte sich zu seinen Füßen: "Vater, ... es ist nicht so das ich nicht heiraten möchte. Aber als deine Erbin muss ich gewisse Voraussetzungen in meinen Gatten legen können, damit ich dir und Mutter alle Ehre machen kann. Ich muss mich erst beweisen bevor ich heiraten werde." Der Baron strich über ihr schwarzes Haar und sprach: " Alice, ... ich bin alt und schwach. Die Krankheit nimmt mich mehr mit als es aussehen mag. ... Ich würde meine Tochter gerne heiraten sehn und vielleicht auch noch meine Enkel kennen lernen!" Alice  sah in sein Gesicht, sie verstand ihn nur zu gut. Im Grunde wünschte sie sich eine richtige schöne Familie, mit 3-5 Kinder. Sie drückte seine Hand und sprach zu ihm: "Ich werde heiraten, gib mir drei Wochen und ich werde dir meinen zukünftigen Mann vorstellen!" Der Baron sah zu wie seine Tochter aufstand und aus dem Zimmer lief, er wusste sie hatte es nicht leicht. Ihre Mutter war früh gestorben und er hatte nie mehr geheiratet somit war sie die alleinige Erbin, Geschwister hatte sie keine. Er legte die Hände auf sein Gesicht und schloss die Augen, wohl wissend ob der Zukunft band man sie schon seit langem in die wichtigen Entscheidungen des Gutshofes mit ein und er wusste das die meisten Männer dies nicht dulden würden. Alice hatte ihm sogar ein eigenes Arbeitszimmer abschwatzen können, bei dem Gedanken fing er an zu lächeln, sie wird gerade wohl auf dem Weg dorthin sein.

 

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Alice schloss die Tür ihres Arbeitszimmer und setzte sich hinter ihr Schreibtisch, lange starrte sie einfach nur zur Tür und dachte über das gesprochene nach. Welcher Mann würde wohl erlauben das sie auch als Erbin anerkannt wurde und sie nicht auf die Seite schieben würde sobald sie verheiratet waren, geschweige denn von ihren anderen Aktivitäten die nur männliche Nachkommen tun sollten. Bei Gesellschaftlichen Veranstaltungen war sie nur selten dabei, sie mochte diese Menschenaufläufe gar nicht und dieses gehobene Getue schon gar nicht. Mit den meisten Damen vom Stande verstand sie sich umhin nicht, mit Gesprächsthemen wie sticken konnte sie einfach nichts anfangen. Nach kurzem blinzeln blickte sie sich in ihrem Schlichten Arbeitszimmer um, es bestand aus einem Schreibtisch mit passendem Stuhl, einer kleinen Sitzgruppe aus zwei Sesseln und einem kleinem Tisch sowie zwei Regale für Bücher und ähnliches. Alice stand auf um zu einem der Regale zu gehen als es an der Tür klopfte, sie atmete tief durch und sprach: " Herein." Ein gutaussehender Mann kam herein, sein Alter sah man ihm nur durch die Lachfältchen und einer Narbe an, die von Backe bis Kinn verlief, einige auf dem Gutshof mieden ihn und hatten Angst. Für Alice und ihr Vater war er jedoch der Engste vertraute, er stand nun vor ihr und verbeugte sich mit den Worten: "Miss Gardner, wie geht es euch? Ihr seid nicht zu eurer Übung erschienen?" Sie musste unwillkürlich lächelt und bot ihm ein Sessel an, um sich dann auf dem anderen ihm gegenüber zu setzten, dann begann sie zu reden: "Gut danke der Nachfrage Edward. ... Vater und ich hatten eine Unterhaltung, er möchte die Enkelkinder erleben und bittet mich nicht zu lange mit einer Heirat zu warten." Edward streckte seine Beine aus und blickte sie ernst an: "Wenn ihr die Frage erlaubt, Alice, was habt ihr ihm dazu gesagt?" Alice schluckte leicht und fuhr sich mit einer Hand durch ihr offenes Haar, dann begann sie zu reden: "Ich versprach ihm, ... innerhalb 3 Wochen einen Gatten zu finden!" Edward kratzte sich nachdenklich am Kinn, er rasierte sich nur einmal die Woche sodass die Narbe immer leicht bedeckt war, langsam fing er an sich zu der Sache zu äußern: "Das ist eine gewagte Zeitspanne Alice. Wir müssen ihnen nun den geeigneten Gatten ausfindig machen, habt ihr mein Rat angenommen?" Alice nickte und stand auf, sie ging zu eines der Regale und holte eine Ledermappe hervor die schon ihre Mutter zu Lebzeiten verwendet hatte und holte einen ganzen Stapel Papiere hervor, von denen sie zwei kleine Stapel obenauf herunternahm und zur Seite legte dann redete sie darauf los: "Die Idee eine Liste zu erstellen mit allen männlichen aus meinem Stande zu erstellen erwies sich dennoch als schwierig. ... Das sind diejenigen die zu weit aus dem Norden sind, da ist die Entfernung einfach zu groß dafür. ... Aus den restlichen Unterlagen müssen wir die Handwerker raussortieren sowie diejenigen die kaum vermögen haben!" Alice streckte ihm die Hälfte des übrig gebliebenen Stapels entgegen, dieser nahm sie mit den Worten: "Ja, euer Vater hält nicht viel von Handwerkern." , entgegen. Alice blickte noch weiter auf ihn herab und als er aufsah fragte sie ernst: "Kann ich auf dich zählen?" Sie sah wie Edward schluckte und dann aufstand, sich leicht verneigte und ihr in die Augen blickte als er sprach: "Gewiss, so wie ich es eurer werten Frau Mutter versprach so verspreche ich es auch euch!" Nach diesen Worten lächelte Alice und sie fingen mit ihrer Arbeit an, die Listen zu sortieren.

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